Die Kapverdischen Inseln

Hier fin­den Sie eine all­ge­mei­ne Infor­ma­tio­nen zu den Kap­ver­den. Eine kur­ze Erklä­rung zum kap­ver­di­schen Schul­sys­tem fin­den sie hier.

Lage und Geographie

Die aus ins­ge­samt 15 Inseln bestehen­de Insel­grup­pe liegt etwa 570 km vor der afri­ka­ni­schen West­küs­te im Atlan­tik und wur­de 1445 von por­tu­gie­si­schen See­fah­rern ent­deckt. Ursprüng­lich unbe­wohnt, sind heu­te neun Inseln besie­delt. Sie sind vul­ka­ni­schen Ursprungs, ein Vul­kan, der Pico do Fogo auf der Insel Fogo ist noch aktiv und bricht peri­odisch aus, letzt­mals im Jahr 2014.

Klima

Das vom Nord­ost­pas­sat bestimm­te Kli­ma ent­spricht der Sahel­zo­ne mit gerin­gen Tem­pe­ra­tur­un­ter­schie­den zwi­schen Som­mer und Win­ter, Tag und Nacht und wenig Regen­ta­gen, selbst in der Regen­zeit zwi­schen August und Okto­ber.

Bevölkerung

Die heu­ti­ge Bevöl­ke­rung ent­wi­ckel­te sich aus einer Durch­mi­schung von Euro­pä­ern und ehe­ma­li­gen afri­ka­ni­schen Skla­ven. Tro­cken­heit, Hun­gers­nö­te und feh­len­de Res­sour­cen zwin­gen vie­le Kapverdianer:innen zur Emi­gra­ti­on. Gegen­über etwa 546’000 Ein­woh­nern der Inseln leben etwa 700’000 Kapverdianer:innen in der Dia­spo­ra.

Besiedlung

Die Besie­de­lung begann 1461 durch die Por­tu­gie­sen als Vor­pos­ten für wei­te­re Ent­de­ckungs­fahr­ten. Zwi­schen 1500 und 1620 spiel­ten die Kap­ver­den eine bedeu­ten­de Rol­le im trans­at­lan­ti­schen Skla­ven­han­del als Umschlags- und Ver­sor­gungs­sta­ti­on. Mit dem Salz­han­del erleb­te der natür­li­che Hafen Min­de­lo einen Auf­schwung, spä­ter auch als Koh­le­ha­fen für die Dampf­schif­fahrt.

Unabhängige Republik

Nach der Nel­ken­re­vo­lu­ti­on 1974, wel­che die por­tu­gie­si­sche Dik­ta­tur zu Fall brach­te, ver­stärk­ten sich die Unab­hän­gig­keits­be­stre­bun­gen unter dem Ein­fluss lin­ker Intel­lek­tu­el­ler wie Amíl­car Cabral. Die Unab­hän­gig­keit wur­de am 5. Juli 1975 mit der Haupt­stadt Pra­ia auf Sant­ia­go aus­ge­ru­fen. Es folg­te eine Pha­se mar­xis­tisch ori­en­tier­ter Ein­par­tei­en-Dik­ta­tur, wel­che 1990 durch eine Ver­fas­sungs­än­de­rung been­det wur­de. Seit­her regie­ren abwechs­lungs­wei­se die MpD (Movi­men­to para a Demo­cra­cia) und der PAICV (Part­ido Afri­ca­no da Inde­pen­dên­cia de Cabo Ver­de) die par­la­men­ta­ri­sche Mehr­par­tei­en-Repu­blik.

Entwicklung

Wegen feh­len­der Res­sour­cen und regel­mäs­si­gem Was­ser­man­gel haben die Kap­ver­den kei­ne gros­sen Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten. Tou­ris­mus ent­wi­ckelt sich lang­sam vor allem auf der Insel Sal für Strand­tou­ris­ten und Kitesur­fer sowie auf San­to Antão und Fogo für Berg- und Wan­der­tou­ris­ten.

Musik und Kunst

Dank Cesá­ria Évo­ra und May­ra And­ra­de wur­de die kap­ver­di­sche Musik welt­be­kannt, Min­de­lo gilt als Kul­tur­haupt­stadt der Inseln; viel­sei­ti­ge Künst­ler wie Tcha­lé Figuei­ra haben dort ihren Wohn­sitz.